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Jahresbericht 2024 des Präsidenten

Das Vereinsjahr 2023 wurde durch die 163. Generalversammlung am 24. März eingeläutet. 42 Teilnehmer versammelten sich im Lemon, worunter auch einige Neumitglieder zu finden waren, denn die OG Baden erfreut sich weiterhin einem nicht selbstverständlichem Mitgliederwachstum. Die GV erteilte dem Vorstand die Décharge und bewilligte das vorgeschlagene, um den Grillstamm erweiterte Jahresprogramm. Nach dem statutarischen Teil durfte die OG den Botschafter Finnlands, H.E. Herrn Valtteri Hirvonen begrüssen, welcher zum Thema "Die Rückkehr der Geopolitik: Die Lage in Europa und die Auswirkungen auf Neutralität, Blockfreiheit, und die Finnischen Streitkräfte aus dem Sichtwinkel der Finnischen NATO-Mitgliedschaft" anschaureich referierte. Auf diese Weise wurde das Vereinsjahr spannend und kameradschaftlich eröffnet, was sich dann auch durch das ganze Jahr hindurch zog.

Ende Juni fand das traditionelle Pistolenschiessen statt, an welchem über 40 Gäste bei prächtigem Wetter teilnahmen. Unter den Offizieren sowie den Gästen konnte man bereits mit unüblich tiefen 190 bzw. 141 Punkten den Tagessieg einfahren. Der eine oder die andere ärgerte sich wohl über die verpasste Chance und hält sich sicherlich für die Ausgabe im 2024 bereit.

 

Die erste Ausgabe des Neumitglieder-/Grillstammes war ein voller Erfolg: An einem warmen Donnerstagabend Anfang Juli pilgerten 15 Mitglieder zum Martinsberg-Känzeli und genossen bei Bier und Wurst die Aussicht und Kameradschaft bis in die Nacht hinein.

 

Der Sportanlass führte am 12. August 8 motivierte Teilnehmer zur Boda Borg in Rümlang, wo sich die zwei 4er-Teams im sogenannten Questing gegeneinander duellierten und ihre Fitness, Robben-Künste sowie Geschicklichkeit unter Beweis stellten. Ebenfalls sportlich und gesellig ging es auf der holländischen Insel Texel zu und her – eine Delegation der OG Baden absolvierte während knapp einer Woche den NATO-Fallschirmkurs und wurde mit den begehrten jump wings ausgezeichnet.

 

Unter dem Motto «Kantönli-Geist» wurde im Herbst die Weindegustation bei Corti’s im Sinne einer kleinen Tour de Suisse durchgeführt. Der volle und gut durchmischte Tisch sowie die anregenden Gespräche und der gute Wein schafften wieder eine tolle Atmosphäre, die nach Ladenschliessung im Nachtleben von Baden ausgiebig weitergelebt wurde.

 

Am Führungsanlass Anfang Dezember brachten uns zwei Mitglieder der OG Baden Erlebnisse und Erfahrungen aus ihren kürzlich beendeten Militärbeobachtereinsätzen im Libanon näher. 32 Teilnehmer lauschten gebannt den Ausführungen, wobei eine Live-Schaltung zum Chef der Observer Group Lebanon einen bleibenden Eindruck von der derzeit sehr angespannten Lage in der Region vermittelte.

 

Die Surprise im Februar führte dieses Jahr nach Aarau, wo sich die Aargauer Notrufzentrale befindet. Der Besuch war für die Teilnehmenden äusserst eindrücklich: Die Annahme von Notrufen, die Einsatzkoordination sowie zu Vorführzwecken ein Echtzeit-Verbindungsaufbau mit einem Notrufhandy inkl. Video und Ortung demonstrierten die spannende und sehr anspruchsvolle Arbeit, welcher die Polizistinnen und Polizisten täglich nachgehen.

 

Auch der monatliche Stamm erfreut sich weiterhin ungebrochener Beliebtheit und lockte das ganze Jahr hindurch regelmässig jeweils über ein Dutzend Mitglieder an.

 

Der Vorstand führte seit der letzten Generalversammlung fünf Vorstandssitzungen durch. Meinen Kameraden gebührt dabei mein grosser Dank für ihr Engagement, Ideenreichtum und Kameradschaft, die das Vereinsleben stets aufs Neue gestalten.

 

Der Krieg in der Ukraine steht nun bereits in seinem dritten Jahr und hat sich zu einem regelrechten Abnützungskrieg entwickelt. Drohnen dominieren das Gefechtsfeld und jegliche Massierung von Kräften wird mit unerbittlichem Artilleriefeuer zerschlagen. In der Schweiz hat die Aufregung über ein vermeintliches Finanzloch immerhin das Bewusstsein geschärft (und in Teilen der Bevölkerung wohl geweckt), dass die Armee im Bereich der Verteidigung aufgrund bewusster politischer Entscheide vor allem noch den Fähigkeitserhalt betreiben konnte, aber nicht für einen länger dauernden Konflikt gerüstet ist. Ein konkreter Plan zur Aufrüstung der Armee liegt vor und es ist nun an der Politik, die entsprechenden Ressourcen hierfür bereitzustellen – und es ist an uns Offizieren als erfahrene Sprachrohre der Armee, die Botschaft der Notwendigkeit einer Aufrüstung in unserem Umfeld weiterzuverbreiten.

 

Sicherheit ist nicht selbstverständlich, und ebenso wenig ist es das zeitintensive und hohe Engagement von Soldaten und Kadern zu Gunsten der Schweizer Armee. Wir sind wie lange nicht mehr gefragt, uns mit dem Ernstfall eines Krieges auseinanderzusetzen. Vor diesem Hintergrund danke ich jedem Mitglied der OG Baden für den persönlich geleisteten Beitrag zu Gunsten der Sicherheit unseres Landes.

 

Es lebe die Offiziersgesellschaft Baden!

 

Baden, 22. April 2024

Der Präsident

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